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Rhetorik Kompetenz neu definiert
Rhetorik Kompetenz neu zu definieren, bedeutet bewusst zu agieren, um unsere Persönlichkeit und Wirkung gezielt zu steuern. Viel zu schnell beschäftigen wir uns dabei mit Argumentationstechniken. Grundvoraussetzung für ein rhetorisch gewinnendes Auftreten ist aber vorrangig unser Wissen zu Wahrnehmungs- und Verständnisabläufen.
Rhetorik Kompetenz ist "zweitgereiht"
Moderne Rhetorik einzusetzen, d.h. kommunikativ eine von uns gewünschte Wirkung zu erzielen, gelingt uns im Wesentlichen auf Basis dreier Kompetenzen. Zum Ersten haben wir zu wissen, wie Wahrnehmung überhaupt entsteht und welche grundlegend neuronalen Hintergründe dafür verantwortlich sind. Damit eröffnen wir uns nämlich die Option, Aufnahmefähigkeit und Wahrnehmungsgrenzen unserer Kommunikationspartner richtig einzuschätzen. Zum Zweiten geht es um unsere expressiven Techniken. Ob Körpersprache, Stimme, mündliche oder schriftliche Rhetorik, all diese Ausdrucksebenen können wir zum Großteil bewusst steuern und somit unser Auftreten situativ exakt anpassen. Und schließlich drittens: die zielführende Wahl der Mittel. D.h. egal ob wir uns für den Face-to-face Kontakt oder ein mediales Übertragungsinstrument entscheiden, wichtig ist, Kenntnis darüber zu besitzen, welches Transfermittel uns in unserem Kommunikationsvorhaben bestmöglich unterstützen kann.
Das wichtige Wissen um die menschliche Wahrnehmung
Beschäftigen wir uns also zunächst mit der Frage: wie entsteht Wahrnehmung überhaupt? Grundsätzlich definieren wir die „menschliche Wahrnehmung“ als das Erfassen unserer Umwelten (die Aufnahme von Reizen). Sie repräsentiert eine anatomisch äußerst komplexe Form der neuronalen Vernetzung. Neuronen sind Nervenzellen im Gehirn, die in ihrer koordinierten Zusammenarbeit in Summe unseren „Verstand“ ausmachen. Um die 86 Milliarden Neurone haben ständig miteinander zu kommunizieren, damit wir fühlen, handeln oder denken können. Im Millisekundenbereich finden tausende, komplexe, chemische und elektrische Prozesse statt, nur um eine einzige, sinnvolle Handlung zu ermöglichen. Stellen Sie sich vor, Sie möchten Ihre Zuhörer zu einer gemeinschaftlichen Reaktion bewegen. Der Haken dabei ist: Ihr „Auditorium“ besteht aus einer Milliarde Teilnehmern:innen und Sie haben nur Bruchteile einer Sekunde Zeit, alle Anwesenden zu einer gemeinsamen Handlung zu bewegen. Unmöglich? Für uns ja – natürlich – nicht aber für unser Gehirn. Dieser unglaubliche Apparat arbeitet nämlich genau in dieser Form und das ohne Pause und mit einer beeindruckenden Erfolgsquote. (www.dasgehirn.info, Nervenzellen im Gespräch)
Wirkung und Gehirnleistung
Unser Gehirn ist zwar nicht das größte, aber bei weitem faszinierendste und komplizierteste Organ. Im Laufe der letzten zwei Millionen Jahre hat das durchschnittliche Gehirnvolumen um etwa 45 Prozent zugenommen. Dabei sind vor allem jene Regionen gewachsen, die verantwortlich für unsere Wahrnehmung, Handlungsplanung und Sprechfähigkeit sind (Christine Bandtlow leitet beim Europäischen Forum Alpbach 2012 das Seminar “Brain Plasticity and Regeneration”/science.ORF.at). Daraus lässt sich ableiten, dass für diesen Zeitraum der evolutionären Entwicklung der Ausbau unserer Kommunikationsfähigkeiten offensichtlich im Vordergrund stand. Unser Gehirn verbessert also kontinuierlich unsere Aufnahmefähigkeiten und unsere Möglichkeiten zur Selbsterkenntnis. Es erklärt uns unsere Umwelt und ist gleichzeitig der Sitz unseres Ichs, unserer Persönlichkeit. Als wahrscheinlich einzige Spezies sind wir nämlich auch in der Lage, über unser eigenes Ich nachzudenken. Das heißt, wir können einerseits „gezielt“ unser Spiegelbild (kommunikativ formuliert: unsere Wirkung) analysieren und andererseits auf Basis kommunikativer Akzente, die wir setzen, auf diese “Wirkung” Einfluss nehmen.
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